Presse 2016

Süddeutsche Zeitung vom 25.01.2016:

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Presse 2014

Süddeutsche Zeitung vom 06.12.2014:

Europa Journal-Avrupa Haber (Österreich) vom 10.11.2014:

Münchner Wochenanzeiger - Neuhausener Werbespiegel vom 13.10.2014:

Zu viele Talente gehen verloren

Lernpaten gesucht: Der Verein Hafis hilft Zuwandererkindern beim Deutsch lernen

Das Wort Integration ist in aller Munde – gerade auch angesichts der zunehmenden Flüchtlingsströme. Nicht nur, aber gerade beim Blick auf das deutsche Schulsystem wird deutlich, dass die Integration von Zuwandererkindern nur schwer gelingt. Doch sollte nicht der Schulerfolg der Gradmesser für das Gelingen von Integration sein? Das zumindest meint Christian Dörr von „Hafis e.V.“ Man müsse doch alles dafür tun, dass sich die Noten und Schulabschlüsse der Zuwandererkinder in nichts mehr von denen der einheimischen Schüler unterscheidet. Zu diesem Zweck hat er 2006 seine „Hausaufgabenbetreuung für internationale Schüler“, kurz „Hafis e.V.“, gegründet.

 

Bereits seit 17 Jahren arbeiten er und seine Frau Petra Cordua in München mit internationalen Schülern. „Angefangen hat alles in einem Asylbewerberheim“, erzählt Dörr. Damals habe man seine Klienten noch als „Ausländer“ und deren Eltern als „Asylanten“ oder „Gastarbeiter“ bezeichnet. „Von Integration hat damals noch niemand gesprochen, weil alle glaubten, dass die fremdländischen Familien wieder nach Hause gingen. Heute nennt man diese Leute Migranten oder Zuwanderer und ihre Kinder haben einen Migrationshintergrund.“ Mit diesen Bezeichnungen habe man sich schon immer schwer getan und auch um die Bildungschancen dieser Kinder sei es immer noch schlecht bestellt.

 

"Blick auf das Wesentliche geht verloren"

Das Asylbewerberheim, im dem 1997 alles angefangen hatte, ist mittlerweile abgerissen worden und auch wenn sich manche Bezeichnungen geändert haben – eines ist nach Ansicht Dörrs nicht anderes geworden: „Zu viele Talente gehen verloren, denn unser Schulsystem ist der babylonischen Sprachvielfalt und der ihr zugrundeliegenden kulturellen Heterogenität nicht gewachsen. Es nimmt auch keine Rücksicht auf die Zweisprachigkeit und die interkulturelle Lebenswelt der Kinder.“ Das Einzige, was auffalle, sei, dass diese Kinder zu wenig Deutsch können. „Wo aber alles als defizitär betrachtet wird – Haushalte, Schulleistungen oder Deutschkenntnisse – geht der Blick auf das Wesentliche verloren und darauf, was bilinguale Kinder schon alles besitzen“, sagt Dörr.

 

Momentan sucht der Verein dringend Lernpaten, um Zuwandererkinder aus der sogenannten Übergangsklasse (Ü-Klasse) an der Grundschule am Winthirplatz zu unterstützen. „Im letzten Schuljahr hat es noch zwei dieser Ü-Klassen gegeben. Allerdings hat das Schulamt der Schule eine Ü-Klasse weggenommen“, erzählt Dörr. „Die Winthirschule ist beständig am wachsen und die Regelklassen gehen vor.“ Es gebe schlicht und ergreifend keine Räumlichkeiten mehr. Die Ü-Klasse wird von insgesamt 15 Schülern besucht, zwölf davon werden nach der Schule am Nachmittag von „Hafis e.V.“ betreut. „Wir haben hier mit der bekannten Kinderbuchautorin Meike Haas und der Germanistin Amelie Kanellopoulos zwei Lernmentoren, sind aber dringend noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Lernpaten, die großes Interesse und Spaß an der Arbeit mit Grundschulkindern haben – und sehr viel Geduld mitbringen“, erklärt Dörr.

 

Feste Bezugsperson ist wichtig

Zwei bis drei Stunden sollten sich die Lernpaten an einem Tag der Woche mindestens für die ehrenamtliche Arbeit bei „Hafis e.V.“ Zeit nehmen – und das wenigstens für ein halbes Jahr. „Das kann natürlich auch mehr sein“, so Dörr. Für die Kinder – viele von ihnen sind traumatisiert – sei eine feste Bezugsperson wichtig. „Die Lernpaten intensivieren und differenzieren die Kinder. Uns geht es darum, die Kinder entsprechend ihres Kenntnisstandes zu fördern.“ Grundsätzlich seien die Kinder sehr motiviert, die Sprache zu lernen. „Das haben wir im Laufe der Jahre immer wieder festgestellt“, sagt Dörr. Dass die Arbeit von „Hafis e.V.“ wertvoll ist und Früchte trägt, lässt sich vor allem daran ablesen, dass an den betreuten Grundschulen rund 85 Prozent der Kinder den Übertritt in die Realschule oder auf das Gymnasium schaffen.

 

Schulanaloger Unterricht

Neben der Grundschule am Winthirplatz ist der Verein auch im Hasenbergl an der Ittlinger- und der Eduard-Spranger-Grundschule sowie seit kurzem im Westend an der Grundschule in der Schwanthalerstraße sowie in Pasing in der Grundschule am Schererplatz tätig. Insgesamt arbeitet Hafis e.V. an den Grundschulen nicht nur mit Kindern aus Ü-Klassen sondern auch mit Schülern aus Deutschförderklassen. Eines ist für die Kinder jedoch immer gleich: Sie sind Neuankömmlinge sowohl in München als auch in der deutschen Sprache. In den Deutschlerngruppen werden in Absprache mit den Lehrern die Lernziele des Wochenplans erarbeitet. Damit ist der Nachmittag inhaltlich mit dem Vormittag in der Schule verknüpft. „Im schulanalogen Unterricht bieten wir verschiedene Module an wie Erzähl- und Schreibwerkstatt, Lesen und Nachspielen kleinerer Texte, Diktate und das Erlernen der Grundrechenarten“, betont Dörr.

 

Wer sich eine ehrenamtliche Arbeit als Lernpate vorstellen kann, der bekommt bei Christian Dörr (Email: christiandoerr67@gmail.com) oder im Internet unter www.lernhilfe-hausaufgaben.de nähere Informationen.

 

Simone Bauer

Presse 2013

Münchner Wochenanzeiger - Neuhausener Werbespiegel vom 04.12.2013:

Lernpaten gesucht - Hafis e.V. fördert an der Grundschule am Winthirplatz Deutschkenntnisse

Neuhausen/Nymphenburg - Kinder aus allen Gesellschaftsschichten sollten einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung haben - so ungefähr lautet das Motto von Hafis e.V.. Der Verein ist nicht nur in Neuhausen an der Grundschule am Winthirplatz sondern auch im Hasenbergl an den Grundschulen an der Ittlinger - und Eduard-Spranger-Straße als freier Träger der Jugendhilfe tätig. " Hafis" ist die Abkürzung für "Hausaufgabenbetreuung für internationale Schüler ". Den Verein hat Christian Dörr vor 7 Jahren gegründet. Zurzeit unterstützt Hafis e.V. Kinder von der 2. bis zur 4.Klasse aus 19 verschiedenen Ländern.

An der Grundschule am Winthirplatz betreut der Verein Kinder aus sogenannten Übergangsklassen (Ü-Klassen) , " das sind praktisch Neuankömmlinge sowohl in München als auch in der deutschen Sprache", erzählt Christian Dörr. "In zwei Deutschlerngruppen erarbeiten wir gemeinsam mit den Lehrerinnen die Lernziele des Wochenplans und verknüpfen somit inhaltlich den Nachmittag mit dem Vormittag. So bereiten wir die Schüler optimal auf den möglichst schnellen Einstieg in die Regelkassen vor." Das Angebot von Hafis e.V. ist kostenlos. Das Mittagessen gibt es für die Kinder der WIN-Klassen im Clean-Projekt-Neuhausen (CPN) in der Andreestraße. "Danach übernehmen wir dann", sagt Christian Dörr. "Zuerst machen wir mit ihnen Sport und Spiel, um 14 Uhr fangen wir dann mit dem Unterricht an." Um 15.30 Uhr gibt es dann nochmal eine Essenspause, danach wird erneut gespielt oder Sport gemacht, bevor es zum Abschluss des Tages noch einmal ans Lernen geht.

"Zugewinn für die Kinder"

An der Grundschule am Winthirplatz heißen die Ü-Klassen übrigens WIN-Klassen. "Das ist abgeleitet von Wir in Neuhausen und von dem Wort Zugewinn", betont Eva Wobido, Rektorin der Grundschule. " Ein Zugewinn ist es für die Kinder nämlich allemal." Die Schüler sind unterteilt in die Gruppen WIN 1 und WIN 3. "Win 1 sind die ganz frischen Quereinsteiger. In der WIN 3 sind Kinder, die schon die WIN 1 durchlaufen haben. Oft kommt es aber auch auf das Alter an." Viele der Kinder hätten noch nie eine Schule besucht, "da fangen wir mit dem Alphabetisieren ganz von vorne an", sagt Eva Wobido. Und Christian Dörr ergänzt: "Die meisten Kinder, die wir betreuen, sind arm - und zwar in jeglicher Hinsicht : was die Bildung betrifft, was die Sprache betrifft, weil viele oft nicht mal ihre Muttersprache richtig können, und arm aufgrund ihres Status als Asylbewerberkinder und Migranten, als unbegleitete Flüchtlinge oder als Waisenkinder."

In den sog. WIN-Klassen müssen die Kinder mindestens ein halbes Jahr bleiben, maximal dürfen sie dort zwei Jahre beschult werden. An der Grundschule am Winthirplatz sind die Schüler in den WIN-Klassen im Schnitt sieben Jahre alt. "Wie lange die Schüler in den Klassen bleiben hängt sehr stark von der jeweiligen psychosozoalen Situation des Kindes ab", betont Christian Dörr. " Und das wir da sind hilft sicherlich auch. Man muss sich mal vorstellen, dass weder die Stadt noch der Staat für diese Kinder ein Ganztageskonzept haben. Als wir vor 2 Jahren angefangen haben, gab es in München rund 120 Kinder, die durch dieses Raster gefallen sind. Heute sind es rund 750 Kinder."

Da Kinder mit Migrationshintergrund oft aus sozial schwachen Familien kommen und weil das Angebot von Hafis e.V. kostenlos ist, ist der Verein zur Finanzierung der Beiträge auf Spenden und Förderer angewiesen. So hat die Finanzierung der WIN 1 an der Grundschule am Winthirplatz der Rotary-Club München Blutenburg übernommen, die WIN 3 erhält ihre Zuschüsse von der Castringius-Stiftung.

Wertvolle Hilfe

Aktuell sucht Hafis e.V. weitere Mitstreiter, um die Kinder zu unterstützen. "Wir sind momentan auf der Suche nach Paten", betont Christian Dörr. "Wer interessiert ist, sollte großes Interesse mitbringen und Spaß an der Arbeit mit den Grundschulkindern und sehr viel Geduld haben." Für die Kinder sei eine feste Bezugsperson unglaublich wichtig, sagt auch Rektorin Eva Wobido. "Die Kinder sind ja oft traumatisiert und haben schon einen Verlust hinter sich. Die Arbeit die Hafis leistet ist auch für uns unglaublich wertvoll, weil sie in kleinen Gruppen ganz intensiv gefördert werden."

Insgesamt ist Christian Dörr mit einem achtköpfigen Team an der Grundschule am Winthirplatz tätig. "Meistens sind wir zu zweit vor Ort - jeweils ein Lehrer und ein ehrenamtlicher Pate zur Unterstützung." Als Pate sollte man mindestens an einem Nachmittag drei Stunden lang Zeit haben. "Was die Kinder in den WIN-Klassen auszeichnet ist, dass sie sehr motiviert sind, die Sprache zu lernen", erklärt Christian Dörr.

"Im Hasenbergl haben wir evaluiert, dass an den von uns betreuten Grundschulen 85 Prozent aller Kinder den Übertritt in die Realschule oder auf das Gymnasium schaffen." Dort ist Hafis e.V. allerdings an den Regelkassen tätig - sowohl am Vor- als auch am Nachmittag.

Simone Bauer

Presse 2012

Was uns (und andere) bewegt

 

In dieser Rubrik stellen wir von der Stiftung geförderte Projekte und Initiativen vor, welche die Herausforderungen der Münchner Kinder-und Jugendhilfe mit besonderem Erfolg meistern und welche aufgrund ihres Modellcharakters besondere Beachtung verdienen. Auch befassen wir uns hier mit Themen und Fragestellungen, welche der Stifterin besonders am Herzen liegen.

 

Hafis e.V.: Wie Kinder mit Migrationshintergrund den Übertritt schaffen

 

Noch sind wenige Einrichtungen der Hausaufgaben- und Lernhilfe in München speziell darauf ausgerichtet, die Lernfähigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern. Eines der herausragenden Beispiele ist die „Hausaufgabenhilfe für internationale Schüler“ (Hafis e.V.) eine mobile Hausaufgabenhilfe, die seit 1997 von Christian Dörr und Petra Cordua angeboten wird und seit 2010 Fördermittel der Castringius Stiftung erhält.

 

Fast alle der von Hafis betreuten Schülerinnen und Schüler waren ursprünglich „Kandidaten für die Hauptschule,“ wie Christian Dörr sagt – doch ein hoher Prozentsatz schafft den Übertritt auf eine Realschule oder ein Gymnasium.

Das Erfolgsgeheimnis?

 

Hochwertige pädagogische Arbeit – und eine vernetzte Herangehensweise:


„Die Kinder können direkt vom Unterricht zu uns kommen. Gleichzeitig können wir im Austausch mit ihren Lehrern erfahren, mit welchen Problemen sie im Unterricht zu kämpfen haben und welche Inhalte ihnen fehlen. Nachmittags arbeiten wir gezielt daran, die Lücken aufzuholen,“ erklärt der Lernmentor. Von den Teilnehmern der Lernhilfe wird erwartet, dass sie intensiv an ihrem schulischen Erfolg arbeiten: fünf Tage die Woche und drei Stunden pro Nachmittag verbringen die Schülerinnen und Schüler bei Hafis.

 

Das Konzept geht auf, wie Eva Wobido, Rektorin an der Grundschule an der Winthirstraße, begeistert berichtet: „Da es bislang kein Ganztagskonzept für die Kinder der Übergangsklassen gibt, ist die nachmittägliche Hausaufgaben- und Lernhilfe, wie sie mit Hafis bei uns möglich ist, eine große Bereicherung für unsere Schule und eine wirkliche Chance für die teilnehmenden Kinder.“

 

Die Castringius Kinder- und Jugend-Stiftung ist überzeugt, dass zahlreiche in München ansässige Grundschulen von Hafis’ Angebot profitieren könnten.

Hafis e.V. hat bereits konkrete Anfragen erhalten und sucht aktiv nach weiteren Lernmentoren. Um den Ausbau der Lernhilfe zu finanzieren, werden zusätzliche Förderpartner benötigt – eine Chance für alle Stiftungen und Unternehmen, welche sozial benachteiligten Kindern ein echtes Sprungbrett für den schulischen Erfolg bieten möchten.

 

Nähere Informationen sind unter www.lernhilfe-hausaufgaben.de auffindbar oder unter www.br-online.de, wo der Bayerische Runkfunk ein Interview mit den Lernmentoren von Hafis e.V. veröffentlicht hat.

Den Übertritt schaffen - Wie der Verein HAFIS Migrantenkinder in der Schule unterstützt

Süddeutsche Zeitung vom 10.03.2012:

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Presse 2011

Presse 2010

Hallo München vom 22.12.2010: